B2B auf Shopify: Funktionen, Grenzen und Lösungen

Autor: Niclas Eckert Niclas Eckert - 27.09.2025

Du willst dein B2B-Business endlich digital auf die nächste Stufe heben? Dann bist du hier goldrichtig. Shopify macht den Einstieg ins Großhandelsgeschäft nicht nur einfacher, sondern auch deutlich günstiger als teure Eigenentwicklungen.

In diesem Guide zeigen wir dir:

  • welche B2B-Funktionen Shopify von Haus aus mitbringt
  • welche smarten Lösungen es gibt, um dein Geschäftsmodell erfolgreich aufzubauen.
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B2B vs. B2C – was ist eigentlich der Unterschied?

B2C (Business to Consumer)

Verkauf direkt an Endkunden, Fokus auf Branding, Emotion, schnelle Kaufentscheidung. Beim B2C kaufen Endkunden meist spontan, sehen Endpreise inklusive Steuern und durchlaufen einen einfachen Checkout.

B2B (Business to Business)

Verkauf an Unternehmen, Fokus auf große Bestellmengen, Rabatte, Netto-Preise, Zahlungsziele, Genehmigungsprozesse. Im B2B gibt es oft mehrere Ansprechpartner, individuelle Preislisten, Netto-Abrechnung und komplexere Bestell- und Freigabeprozesse.

Merkmal B2C (Business to Consumer) B2B (Business to Business)
Zielgruppe Endkunden Unternehmen
Kaufentscheidung Emotional, spontan Rational, mehrere Entscheider
Preise Endpreise inkl. Steuern Nettopreise, Rabatte, Steuerregeln
Bestellmengen Klein Groß, oft Paletten oder wiederkehrend
Prozesse Einfacher Checkout Genehmigungen, individuelle Preislisten

Shopsysteme für B2B und B2C im Vergleich – So findest du die passende Lösung

Gemischter B2C- und B2B-Webshop

Ein kombinierter Shop bedient Endkunden und Geschäftskunden auf einer Plattform.

B2B-Kunden loggen sich ein und sehen individuelle Preise, Zahlungsbedingungen und ggf. exklusive Produkte.

Vorteil: Du pflegst nur eine Plattform, sparst Kosten und behältst ein einheitliches Branding.

Nachteil: Komplexere Design- und Sortimentslogik kann den Shop technisch anspruchsvoller machen.

Reiner B2B-Onlineshop

Ein separater Shop richtet sich ausschließlich an Großhandelskunden.

Er eignet sich besonders, wenn sich Sortiment, Preisstruktur oder Markenauftritt stark vom B2C-Bereich unterscheiden oder deine Zielgruppe sehr spezifisch ist.

Vorteil: Maximale Flexibilität für B2B-Prozesse.

Nachteil: Höherer Pflegeaufwand, da du zwei Shops managen musst.

Wholesale Sales Channel

Der frühere Shopify Plus Wholesale Channel ist zwar noch verfügbar, wird jedoch nicht mehr aktiv weiterentwickelt.

Für neue Projekte empfiehlt Shopify, direkt auf die modernen B2B-Funktionen von Shopify Plus zu setzen.

Native Business-Funktionen von Shopify Plus

Zuerst schauen wir uns an, welche Funktionen wir überhaupt direkt implementieren können. Generell sind diese Punkte bereits direkt umsetzbar:

  • Preislisten & kundenspezifische Preise
  • Firmenprofile & Kundengruppen
  • Nettopreise & Steuerregeln
  • Zahlungsbedingungen (Net Terms)
  • Self-Service für B2B-Kunden (Angebote, Bestellhistorie, Checkout)

B2B-Kundenregistrierung und Freigabe in Shopify: So funktioniert’s

So funktioniert der Prozess bei unseren Projekten, um ein Erfolgreiches Onboarding für Geschäftskunden durchzuführen:

  1. Registrierung:
    Über ein maßgeschneidertes Formular (z. B. mit Shopify Forms) geben Interessenten ihre Firmendaten ein – inkl. Unternehmensname, USt-IdNr. und optionalem Upload des Gewerbescheins.
  2. Prüfung:
    Die Angaben werden automatisch an den Händler (Merchant) übermittelt. Dieser prüft die Daten auf Vollständigkeit und Legitimität.
  3. Freigabe:
    Nach erfolgreicher Prüfung legt der Händler den Kunden als B2B-Buyer im Shopify-Admin an bzw. schaltet den Account für B2B-Preise und Funktionen frei.
  4. Start:
    Der freigegebene Kunde erhält Zugriff auf seinen Account mit individuellen Preislisten, Zahlungsbedingungen und ggf. steuerlichen Sonderregeln.

Vorteil: Der Prozess ist komplett digital, DSGVO-konform und lässt sich ohne externe Tools direkt über Shopify Forms abbilden.

Angebote und Mengenrabatte

In Shopify Plus kannst du für jeden B2B-Kunden oder jedes Unternehmen eigene Preislisten erstellen. So sind feste Rabatte, prozentuale Preisnachlässe oder kundenspezifische Nettopreise möglich.

Für größere Bestellmengen lassen sich Preisstaffeln einrichten. Native Funktionen sind hier noch begrenzt, können aber mit Apps oder Shopify Functions erweitert werden (z. B. automatische Rabattlogik bei bestimmten Mengen).

B2B Shopify Case Study

B2B Shopify Case Study: Sirocco

Sirocco ist eine Schweizer Premium-Teemarke, die unter anderem bei Easyjet an Bord serviert wird. Für den Einstieg ins B2B-Business suchte das Unternehmen eine skalierbare E-Commerce-Lösung, um Gastronomie- und Hotelkunden professionell zu bedienen.

Herausforderungen vor Shopify:

  • Unterschiedliche Preislisten für B2B und B2C
  • Komplexe Rabattlogiken für Großkunden
  • Aufwendige Kundenverwaltung und manuelle Freigaben

Umsetzung mit Shopify Plus:

  • Login für Kundengruppen: Geschäftskunden erhalten über den „Sirocco Club“ einen exklusiven Zugang.
  • Rabatte & Preislisten: Individuelle Preisstaffeln für Großkunden.
  • Segmentierung & E-Mail-Flows: Automatisierte Kundenbindung durch gezielte Newsletter.

Ergebnisse:

  • Vereinfachte Bestellprozesse für Geschäftskunden
  • Mehr Umsatz im B2B-Bereich durch Rabatte & Self-Service
  • Zeitersparnis im Kundenmanagement
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Häufig gestellte Fragen

Wie funktioniert B2B auf Shopify?

Mit B2B auf Shopify Plus kannst du Geschäftskunden direkt in deiner gewohnten Shopify-Umgebung verwalten.

Die wichtigsten Funktionen:

  • Individuelle Preislisten für verschiedene Kundengruppen
  • B2B-Checkout mit speziellen Konditionen
  • Firmenprofile mit mehreren Einkäufern pro Unternehmen
  • Automatische Zahlungsziele (Net Terms)
  • Zugriff nur für verifizierte Einkäufer
Wie setze Ich das technisch um?

Du kannst wählen, ob du einen einzigen Shop für Endkunden (B2C) und Geschäftskunden (B2B) nutzt oder einen separaten B2B-Shop betreibst. Deine Großhandelskunden erhalten dann eigene Preise, Zahlungsbedingungen, Steuerbefreiungen und mehr — alles zentral über Firmenprofile im Shopify-Admin verwaltet.

Brauche ich für B2B und B2C zwei Shops?

Viele Unternehmen betreiben für B2B und B2C getrennte Shops, was Pflege und Kosten erhöht.

Mit Shopify Plus kannst du beide Geschäftsmodelle auf einer Plattform bündeln und so Abläufe vereinfachen und Kosten senken.

Welche Funktionen gibt es?

Die wichtigsten B2B-Features:

  • Firmenprofile: Mehrere Standorte und Einkäufer pro Unternehmen verwalten.
  • Produktveröffentlichung & Preislisten: Individuelle Produktsets, Rabatte, prozentuale Preisreduzierungen.
  • Flexible Zahlungen: Automatische Zahlungsziele (Net Terms), Entwürfe, Kreditkarten hinterlegen, Rechnungen versenden.
  • B2B-Checkout: Zeigt Geschäftskunden ihre Preise und Konditionen direkt im Checkout.
  • Kundenkonten: Zugriff nur für verifizierte Einkäufer, Bestellhistorie einsehbar.

Zusätzlich kannst du eigene Themes, Rabatte, Shopify Functions und APIs nutzen.

Was ist der Unterschied zum „Plus Wholesale Channel“?
  • B2B auf Shopify ist direkt im Haupt-Admin integriert, keine Extra-Sales-Channel-App.
  • Du kannst einen Shop für B2C und B2B betreiben (mit Login für Geschäftskunden) oder getrennte Shops.
  • Neue B2B-Funktionen wie Firmenprofile und flexible Preislisten machen individuelle Angebote einfacher.
  • Volle API-Anbindung für ERP, CRM & andere Tools.
Kann ich mein ERP verbinden?

Ja. Shopify arbeitet mit großen ERP-Anbietern zusammen. Alternativ kannst du dein ERP über die Shopify-APIs anbinden und so Bestellungen, Preise oder Lagerdaten synchronisieren.

Eignet sich B2B auf Shopify auch für D2C-Marken, die neu in den Großhandel gehen?

Ja. Du kannst deinen bestehenden Shop für Großhandelskunden öffnen:

  • Preislisten anlegen und Retailpreise senken.
  • Zahlungsbedingungen und Steuerbefreiungen aktivieren.
  • Einkäuferkonten anlegen, um Zugänge zu steuern.
Wie finde ich die richtige B2B-Lösung?

Erstelle eine Liste deiner Anforderungen: kundenspezifische Preise, Zahlungsziele, Rabatt-Logiken, Nachbestellmöglichkeiten. Prüfe dann, ob Shopify das nativ kann oder ob Apps / individuelle Lösungen nötig sind.